Angetrieben vom Diskurs über Klimawandel und Artensterben rücken die Methoden des nachhaltigen Weinbaus zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit.
Der Verlust der biologischen Vielfalt und die globale Erwärmung kristallisieren sich immer deutlicher als zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit heraus. Auch der Weinbau bleibt von diesen Entwicklungen nicht unberührt. In hohem Maße abhängig von Boden- und Wetterverhältnissen, können extreme Erscheinungen wie Hitze, Trockenheit, Stürme oder Hagel immense Ernteausfälle und damit große Verluste für die Winzer zur Folge haben. Hinzu kommt, dass einige Methoden des konventionellen Weinbaus wahrscheinlich selbst zum Fortschreiten der globalen Krise beitragen.
Klimawandel und Artensterben beflügeln das Interesse an nachhaltigem Weinbau.
Mit dem Schwinden natürlicher Lebensräume durch menschliches Eingreifen sehen sich immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Ein Grund für diesen Rückgang der Artenvielfalt ist die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft. Dabei kann die Natur unter bestimmten Voraussetzungen durchaus vom kulturellen Wirken des Menschen profitieren.
Die Methoden des integrierten und biologischen Weinbaus denken die Konsequenzen des landwirtschaftlichen Handelns für die Umwelt von Anfang bis Ende mit. Um die Natur zu schützen und ihre Ressourcen nachhaltig zu nutzen, wird das Thema Biodiversität daher aktiv in die Bewirtschaftung der Weinflächen aufgenommen.
Mit artenreichen Begrünungsbeständen zwischen den Rebreihen, zusätzlich eingesäten Wildpflanzenarten und einer insgesamt naturnahen Wirtschaftsweise setzen sich nachhaltig denkende Winzer zum Ziel, die biologische Vielfalt im Ökosystem ihres Weinberges zu fördern, die negativen Auswirkungen von Monokulturen abzuschwächen und weiterhin Weine von höchster Qualität zu produzieren. Mit dem Tausch von chemisch-synthetischen Pestiziden und
Kunstdüngern gegen organische Dünger und pflanzliche oder mineralische Präparate zum Pflanzenschutz leiten sie den Wandel vom ausbeuterischen zum kooperativen Arbeiten mit der Natur ein.